Es kam aus absolut heiterem Himmel.... Eine Routineuntersuchung, die ich alle 2 Jahre gemacht hab und die immer negativ war. Bis auf dieses Mal: Blut im Stuhl!
Dank der Mitarbeiterin in der gastroenterologischen Praxis, die "so ein Gefühl" hatte, dass es dringend wäre, bekam ich bereits nach 1 Woche einen Termin zur Darmspiegelung. Ein Patient hatte abgesagt und sie durfte entscheiden, wer diesen begehrten Termin bekommt. Ich bin ihr heute noch dankbar dafür!
Für das Ergebnis natürlich weniger: da war also ein raumforderndes Etwas in meinem Darm, an dem die Kamera gar nicht vorbeikam. Unfassbar für mich, denn ich hatte keinerlei Symptome! Ich merkte rein garnichts! Und so wurde ich sofort ins Darmzentrum Friedberg überwiesen.
Das Foto zeigt den Blick aus meinem Fenster.
Am 1. April 2021 erfolgte die 1. Operation. Kein Scherz! Ein Drittel des Dickdarms wurde entfernt und mit ihm gleich die umliegenden Lymphknoten. Ich war ziemlich schnell wieder auf den Beinen und drehte treppauf- treppab meine Runden durchs Krankenhaus. Da ich noch nie wirklich krank war, war ich schnell wieder fit und wollte so schnell wie möglich wieder heim.
Dann kam der Tag der "Tumorkonferenz". Da wird von einem Team Ärzten Dein Befund besprochen und dabe werdeni auch die Ergebnisse der Histologie angeschaut. Ich werde nie vergessen, wie der junge Arzt spät am Tag zu mir ins Zimmer kam. Der Arme konnte mir kaum in die Augen sehen. Da wusste ich schon, dass irgendetwas nicht in Ordnung ist. Er musste mir die Nachricht überbringen, dass Lymphknoten befallen waren und ich eine Chemotherapie machen muss. Da saß ich nun mit diesem schrecklichen Ergebnis ganz alleine in meinem Zimmer. Meine Familie durfte nicht zu mir, da wir uns im Lockdown befanden. Eine Schwester hat mich gegen die Vorschrift ganz fest in den Arm genommen. Auch das werde ich nie vergessen!
Alles ging so wahnsinnig schnell! Von Darmspiegelung bis zur Op nur 1 Woche! Und dann wieder nur 1 Woche bis zur Tumorkonferenz! Da war keine Zeit, irgendetwas zu verarbeiten...
Zumindest jetzt bekam ich eine kurze Verschnaufpause, da die Chemotherapie erst im Mai beginnen sollte. Aber die Zeit ging schnell: schweren Herzens gab ich meine Praxis auf, da ich wie gelähmt war. Ich wusste, dass ich in der Verfassung nicht die Kraft hatte, meine Patienten weiterhin gut zu betreuen. Ich wollte meine ganze Energie in meinen Heilungsprozess lenken.
Natürlich begann ich aber auch gleich, mich einzuarbeiten und zu recherchieren: welche Möglichkeiten bietet die Naturheilkunde, um die Nebenwirkungen der Chemotherapie abzuschwächen. Was kann ich tun, um komplementär den Krebs zu bekämpfen. So begann ich, mein Konzept aufzubauen, das vorerst den Schwerpunkt auf Pflanzenheilkunde hatte. Allen voran natürlich die Misteltherapie.
Die Chemotherapie begann....und ich will nichts schön reden: das war absolut kein Spaziergang. Aber ich hatte meine Trickkiste gegen die Symptome, damit ich sie zumindest ablindern konnte. Trotzdem reichte es nicht aus. Ich schaffte nur 10 von 12 Zyklen. Dann sagte mein Körper: es reicht! Aber positiv denkend, wie ich zum Glück meistens bin, war ich überzeugt, alles getan zu haben, was nötig war!
Im November durfte ich dann auf Reha gehen an den schönen Chiemsee und tankte dort wieder Energie und Zuversicht! Hier kam die 2. Säule meines Therapiekonzeptes dazu: Seit der Reha gehe ich 6 Mal die Woche Nordic Walking! Jetzt konnte das Leben wieder los gehen! Aber lieber nicht mehr in der Selbstständigkeit. So machte ich mich auf die Suche, nach einem Arbeitsplatz und fand auch einen unglaublichen Schönen! Dort fand ich nicht nur Arbeit, sondern auch Gemeinschaft, Freundschaft und Unterstützung!
Umso größer der Schock, als ich schon in der 1. Arbeitswoche den Befund vom Pet-CT bekam: Es sind wieder Lymphknotenmetastasen im Bauchraum aufgetreten!
Hatte ich bei der 1. Op noch das Glück, das minimalinvasiv operiert wurde, stand diesmal die große Op an. Und da lief nicht alles gut.... Am Ende war ich 4 Wochen im Krankenhaus, wurde zweimal operiert und künstlich ernährt. Das war auf alle Fälle der absolute Tiefpunkt!
Und dann wurden 5 Monate später auch noch weitere Lymphknotenmetastasen entdeckt. Zum ersten Mal auch fern vom Bauch. Psychisch war das Jahr 2022 auf alle Fälle das schwierigste! So kam als nächstes Element das Visualisieren dazu.
Die bauchferne Metastase wurde operativ entfernt....ein Spaziergang im Vergleich zur vorherigen Op. Dann gab es die 2. Runde Chemotherapie, diesmal mit zusätzlichen Antikörpern. Und mein Repertoire wächst an, ergänzt mit Vitalpilzen und Nahrungsergänzungsmitteln.
In der Arbeit sollten wir zu einem Teambildungstreffen etwas mitbringen, das uns symbolisiert. Für mich eindeutig ein Stehaufmännchen! Denn aus jeder Runde und aus jeder Krise ging ich umso gestärkter hervor!
März 2023: ich werde den Tag und das Gefühl nie vergessen!!!! Ich halte den Befund vom neuen Pet-CT in Händen.....und da steht, dass keine Tumoraktivität zu sehen ist!!!!! Unglaublich! Was für ein unbeschreibliches Glücksgefühl!!!! Und das einen Monat vor unserer kirchlichen Trauung! Glücklicher konnte ich nicht sein!!!!
Aber der Schein trügt: bei der nächsten Kontrolle im September waren sie wieder da. Auf einer Karte an unserem Kühlschrank steht:
Aushalten. Atmen. Ignorieren. Weitermachen.
Ich glaube, die Karte kam in dem Zeitraum zu mir. Aufgeben war nie eine Option! Und noch einmal lasse ich mich zur Chemotherapie mit Antikörpern überreden. Sie hatte ja vielleicht schon einmal geholfen...
Aber diesmal war es anders. Meine Überzeugung wuchs, dass ich es ohne Chemotherapie schaffen kann. Zu sehr schwächte sie mein Immunssystem. Und gerade das brauchen wir! Und ich suchte weiter nach alternativen Wegen.
Die Vorstellung meiner Ärzte war, dass ich lebenslang Chemotherapie nehmen sollte. Sie sprechen von chronischer Erkrankung und dass man den Krebs mit der Chemo in Schach halten kann, bis ein besseres Medikament auf den Markt kommt. Diese Idee war für mich unvorstellbar! Deshalb entschied ich mich im Dezember 2023 dagegen. Erstmal.....das muss ja kein endgültiges Nein sein. Aber ich wollte versuchen, ob ich das selbe "Kleinhalten" nicht auch mit anderen Wegen schaffen könnte. Seit Dezember 2023 bin ich Chemo-frei! Und mir geht es besser denn je! Ob ich Tumor-frei bin, kann ich nicht sagen. Aber ich genieße das Leben! Gönne mir so manche Verrücktheit! Lass mir nicht mehr alles sagen!
Meine eigene Therapie besteht jetzt aus Ernährungsumstellung, Bewegung, Meditation, Hyperthermie, Misteltherapie, Entsäuerung, Pflanzenheilkunde, Vitalpilze und Nahrungsergänzungsmitteln.
Und was am aller wichtigsten ist:
Lebensfreude, Dankbarkeit, Glaube, Demut, Achtsamkeit und positives Denken!!!!!
Und um das alles weitergeben zu dürfen, freue ich mich riesig, endlich wieder in der Praxis zu arbeiten! So gerne möchte ich das weitergeben, was mir in diesen Jahren seit der Diagnose geholfen hat. Und auch das, was ich vermisst habe: dass da jemand Zeit zum Zuhören hat, der nicht zur Familie gehört. Der keine Berührungsängste vor dem großen K-Wort hat! Sondern das Gleiche durchgemacht hat und einen dadurch so viel besser versteht.
Ich freue mich auf Sie!
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